RegionaliaOpen

Ein neuer Publikationsservice der Badischen Landesbibliothek

Jana Madlen Schütte, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe

Zusammenfassung

Am Beispiel der Badischen Landesbibliothek wird aufgezeigt, welche Rolle den Regionalbibliotheken im Zuge der Open-Access-Transformation zukommt und welche Schritte diese unternehmen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dabei wird das neue Repositorium der Badischen Landesbibliothek „RegionaliaOpen – Open-Access-Publikationsserver für den Südwesten“ vorgestellt und erläutert, wie der Weg bis dahin aussah. Thematisiert werden zudem die Herausforderungen und Besonderheiten eines Repositoriums an einer Landesbibliothek und es wird erklärt, welche Entscheidungen hinsichtlich Inhalten und Adressaten, Software, Erschließung und Workflows getroffen wurden. Zudem wird über die Erfahrungen bei der Gewinnung von Kooperationspartnern und dem Aufbau von Publikationsservices für die landeskundliche Community berichtet.

Summary

Using the example of the Badische Landesbibliothek (Baden State Library), this paper shows which role regional libraries play in the context of the open access transformation and which steps they take to meet the necessary requirements. The new repository of the Badische Landesbibliothek, “RegionaliaOpen – Open Access Publication Server for the Southwest”, is presented and its development outlined. The challenges and special features of a repository at a state library are also discussed. In addition, the decisions made with regard to content and the potential audience, software, cataloging and workflows are explained. Furthermore, experiences with finding potential partners and the development of publication services for the regional studies community are discussed.

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5746

Autorenidentifikation:
Schütte, Jana Madlen: ORCID: https://orcid.org/000-0001-8214-2421; GND: 1116092611

Schlagwörter: Regionalbibliothek; Open Access

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1. Regionalbibliotheken und Open Access 1

Bis vor Kurzem waren Regionalbibliotheken in der Open-Access-Bewegung wenig präsent – sowohl bezogen auf Publikationsberatungen als auch in Hinblick auf die Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur.2 Seit ca. drei Jahren ist eine stärkere Bewusstseinsbildung für Open-Access-Themen im Kreis der Regionalbibliotheken zu beobachten. So wurden Open-Access-Handlungsfelder für Regionalbibliotheken erstmals 2019 auf dem Bibliothekartag in Leipzig und den Open-Access-Tagen in Hannover in größerem Rahmen diskutiert.3

Eine offizielle Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken zum Thema fand dann Eingang in die Positionierung der AG Regionalbibliotheken zum Strategiepapier „Wissenschaftliche Bibliotheken 2025“, die ebenfalls 2019 veröffentlicht wurde. In diesem Papier haben sich die Regionalbibliotheken zur Förderung der Open-Access-Transformation bekannt und zwei wesentliche Aufgaben bzw. Ziele definiert, die im Kontext dieses Beitrags relevant sind: Erstens sei die „Entwicklung einer gemeinsamen Open-Access-Strategie für die speziellen Zielgruppen außeruniversitärer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“ voranzubringen.4 Zweites sollen die „Open-Access-Beratung für außeruniversitäre wissenschaftliche und kulturelle (Landes-)Institutionen, Fachgesellschaften oder Vereine […] und entsprechende Dienstleistungen für diese“ aufgebaut werden.5

Zur Erhebung des derzeitigen Entwicklungsstandes sowie der Desiderate und Perspektiven der Open-Access-Transformation an Regionalbibliotheken diente dann sowohl eine Umfrage unter den Mitgliedern der AG Regionalbibliotheken durch Christoph Seifert 2020 als auch das von der Autorin des vorliegenden Beitrags initiierte Themenheft der Zeitschrift „Informationspraxis“ zu Regional­bibliotheken und der Open-Access-Transformation, das im ersten Heft 2021 erschienen ist.6 Seiferts Umfrage ergab, dass im Bereich der Publikationsdienstleistungen die Universitätsbibliotheken mit regionalbibliothekarischem Schwerpunkt zumeist sehr gut aufgestellt sind, während die Landes- und Forschungsbibliotheken bzw. Öffentlichen Bibliotheken mit regionalem Charakter hier Entwicklungspotenzial haben. Offenheit gegenüber dem Thema konnte er aber übergreifend feststellen. Für außer­universitär Forschende gebe es jedoch weder genügend Angebote, noch seien die Bedarfe dieser Zielgruppe bisher ausreichend bestimmt.7 Dieses Ergebnis spiegelt auch das Themenheft; in diesem kommen Vertreterinnen und Vertreter von drei Universitätsbibliotheken mit landesbibliothekarischem Charakter zu Wort. Eine davon ist die SLUB Dresden, die mit ihrer Publikationsplattform Qucosa.Journals erst jüngst ein Angebot geschaffen hat, das insbesondere landeskundlichen Zeitschriften die Möglichkeit eröffnet, Open Access zu publizieren. Im Bereich der sächsischen Landeskunde und -geschichte gab es bisher kein vergleichbares Angebot.8

Weitere Angebote sind derzeit im Aufbau begriffen. Eines davon ist „RegionaliaOpen – ein Open-Access Publikationsserver für den Südwesten“.9 Die Badische Landesbibliothek hat sich auf den Weg der Open-Access-Transformation gemacht und baut derzeit Publikationsdienstleistungen auf.10 Im Folgenden sollen diese vorgestellt werden, wobei ein besonderer Fokus auf dem Landesbibliothekarischen des Angebots liegen wird. Was sind die Herausforderungen und Besonderheiten eines Repositoriums an einer Landesbibliothek? Wer sind ihre Adressaten und welche Services sollen und können Regionalbibliotheken anbieten? Es werden die Ausgangslage und die Adressaten im Südwesten, der Aufbau eines landeskundlichen Repositoriums, die angebotenen Services für Autorinnen und Autoren bzw. Herausgeberinnen und Herausgeber, das Marketing und die geplante Weiterentwicklung vorgestellt.

2. Ausgangslage und Adressaten

Zunächst zur Ausgangslage im Südwesten: Während die Universitäts- und Hochschulbibliotheken in der Region schon längst gut etablierte Publikationsdienstleistungen haben, gab es bisher an der Badischen Landesbibliothek kein entsprechendes Angebot. Die Badische Landesbibliothek ist eine klassische Landesbibliothek, die im Unterschied zu Universitätsbibliotheken mit landesbibliothekarischem Charakter keine Anbindung an eine Universität hat. Sie hat eine besondere Verantwortung für die Region am Oberrhein,11 d.h. sie sammelt die Literatur aus und über Baden mit dem Anspruch auf Vollständigkeit und sichert den Zugang zu dieser. Außerdem weist sie diese Publikationen in der Landesbibliographie nach.12 Folglich besteht eine besondere Herausforderung darin, dass das Angebot keine „natürlichen“ Adressaten hat, die institutionell angebunden sind, wie dies bei einem Repositorium einer Hochschule der Fall ist. Gleichzeitig hat sie ganz viele Adressaten, nämlich alle diejenigen, die außeruniversitär in der Fachwissenschaft, in Landeseinrichtungen wie Archiven oder Museen, Arbeitskreisen oder Geschichtsvereinen tätig sind und Publikationen zu landeskundlich relevanten Themen verfassen, die auch in der Landesbibliographie Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Hierbei handelt es sich keinesfalls nur um landesgeschichtliche Themen, sondern entsprechend der Ausrichtung der Landesbibliographie z.B. auch um die Bereiche Geographie, Soziologie, Literatur, Kunst oder Archäologie. Zentral dabei ist immer der Bezug der Beiträge zur Region. Die Autorinnen und Autoren dieser Publikationen können meist nicht auf einen institutionellen Schriftenserver zurückgreifen, weshalb sie besonders von einem Repositorium der Badischen Landesbibliothek profitieren können, gerade auf Grund seines landeskundlichen Bezugsrahmens.

Im Südwesten gibt es eine rege landeskundliche Forschung, die sowohl über mehrere Lehrstühle als auch eine Historische Kommission verfügt. Die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg wurde 1954 als Rechtsnachfolgerin der Badischen Historischen Kommission (1883–1941), der Oberrheinischen Historischen Kommission (1941–1945) und der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte (1891–1954) gegründet. Sie setzt sich aus ca. 60 ordentlichen Mitgliedern, die im Land ansässig und tätig sein müssen, sowie weiteren korrespondierenden Mitgliedern zusammen.13 Die Kommission hat auch die Herausgeberschaft für die „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ übernommen, die seit 1850 erscheint und die bedeutendste landeshistorische Zeitschrift der Region ist.14

Der Landesverein Badische Heimat mit Sitz in Freiburg wurde 1909 gegründet, ist in mehreren Regionalgruppen organisiert und hat ca. 3.000 Mitglieder. Sein Wirkungsgebiet bezieht sich daher auf die ganze Region Baden. Der Landesverein gab zu Anfang zwei Zeitschriften heraus: „Mein Heimatland“ und die „Badische Heimat“. Ab 1950 erschienen die beiden Zeitschriften vereint unter dem Titel „Badische Heimat – Mein Heimatland“. Heute erscheinen die Hefte vierteljährlich unter dem Namen „Badische Heimat“.15

Außerdem gibt es ein umfangreiches Netz an regionalen Heimatvereinen, die zahlreiche landeskundliche Zeitschriften und Schriftenreihen z.T. mit über hundertjähriger Tradition herausbringen. Es gibt allein in Baden über zehn große Heimatvereine und zahlreiche kleinere. Einer der größeren ist der Historische Verein für Mittelbaden, der über 2.000 Mitglieder hat und seit 1910 die Zeitschrift „Die Ortenau“ herausgibt, die Beiträge zur Regional- und Lokalgeschichte beinhaltet.16 Der Baarverein Donaueschingen kann mit seinen „Schriften der Baar“ auf eine noch längere Tradition zurückblicken. Der Verein, der heute ca. 500 Mitglieder hat, wurde 1805 gegründet und gilt als die älteste landeskundliche Vereinigung in Deutschland. Die erste Ausgabe seiner Schriften erschien 1870. Außerdem bringt der Verein seit 2015 eine Buchreihe „Beiträge zur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg“ heraus, deren erste Bände Gedenkorte und konfessionelle Identitäten in der Region thematisieren.17 Ein jüngerer Verein mit ca. 600 Mitgliedern ist der Geschichts- und Heimatverein Villingen, der erst 1969 gegründet wurde und seit 1973 seine Publikation „Villingen im Wandel der Zeit“ veröffentlicht.18 Diese ist bspw. in der ZDB deutschlandweit lediglich viermal vollständig nachgewiesen.

Neben den Geschichts- und Heimatvereinen stehen auch besonders Landeseinrichtungen wie Archive und Museen im Fokus des neuen Angebots, die ihre Schriftenreihen, aber auch ihre Ausstellungs­kataloge auf RegionaliaOpen erst- oder zweitveröffentlichen können.

Wen sollte man daher zuerst ansprechen? Diese Entscheidung fiel nicht schwer, da sich zwei langjährige Kooperationspartner der Badischen Landesbibliothek sozusagen als „Testobjekte“ anboten: die „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ und die „Badische Heimat“, mit denen RegionaliaOpen im Mai 2021 freigeschaltet wurde. Beide Herausgebergremien hatten schon längere Zeit über eine entsprechende Publikationsmöglichkeit nachgedacht und auch schon Alternativen erwogen. So werden die Veröffentlichungen der „Badischen Heimat“ auf ihrer Website angeboten19 und diejenigen der „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ auf dem Baden-Württembergischen Online-Archiv (BOA) archiviert. Auf BOA werden aber im Wesentlichen Amtsdruckschriften gesammelt. Der zum Betrieb von BOA verwendete OPUS-Server wird vom Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) gehostet. Die Metadatenhaltung sowie die Recherche erfolgen über den Verbund, nicht über das Repositorium. Bisher wurden in Ermangelung eines passenden Repositoriums dort auch einzelne Aufsätze zu Themen der Region und die Aufsätze der „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ mit einer Moving Wall abgelegt.20

3. Aufbau eines Repositoriums

Es sollte also ein Angebot geschaffen werden, das neben der Erst- und Zweitveröffentlichung einzelner Publikationen wie Zeitschriftenartikel, Beiträge zu Sammelwerken sowie Monographien auch die Möglichkeit bietet, ganze Zeitschriften als Jahrgänge und Einzelaufsätze z.T. retrospektiv von der Mitte des 19. Jahrhunderts an aufzunehmen. Auch hierbei gilt das Angebot der Zweitveröffentlichung sowie der Publikation der neuen Beiträge als Erstveröffentlichung. Bisher haben sich alle Herausgeberinnen und Herausgeber für eine Zweitveröffentlichung der Beiträge mit einer Moving Wall entschieden. Außerdem sollte das neue Repositorium eng an die Landesbibliographie angebunden werden, sodass auf das Wissen und die dort vorhandenen Erfahrungen zurückgegriffen werden kann.21

Nachdem die Anforderungen geklärt waren, musste die Entscheidung für eine Software fallen. Hier spielten neben den Funktionalitäten vor allem die Kriterien Kosten, Bedienungsfreundlichkeit und Unterstützung durch einen Dienstleister eine Rolle. Die Badische Landesbibliothek verfügt als Landesbibliothek nicht über eine IT mit eigener Entwicklungsabteilung und kann auch nicht auf ein Rechenzentrum zur Unterstützung zurückgreifen. Dafür kann sie auf langjährige gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem BSZ zurückblicken, das die Einrichtung und den Support von OPUS anbietet. OPUS wird auch im Rahmen der E-Pflicht in Baden-Württemberg eingesetzt, für dessen zweite Phase auch Zeitschriften integriert werden sollen.22

Eine zentrale Anforderung war die Abbildung der hierarchischen Struktur von Zeitschriften. Diese ist mit OPUS möglich. Hier können einzelne Jahrgänge und Hefte untergliedert werden.23

Des Weiteren war die Erschließung festzulegen, die in enger Anbindung an die Landesbibliographie erfolgen sollte, aber nicht von dort direkt übernommen werden kann, da diese derzeit noch nicht im K10plus erfolgt. Alle auf RegionaliaOpen publizierten Dokumente werden mit Schlagwörtern der Gemeinsamen Normdatei (GND) und mit mindestens einer klassifikatorischen Zuordnung zu einer Fachgruppe der Dewey Decimal Classification (DDC) erschlossen. Zusätzlich konnte auch die Systematik der Landesbibliographie abgebildet werden.24 Die Autorinnen- und Autorenidentifikation erfolgt nach der Gemeinsamen Normdatei (GND) und ORCID-iD, sofern letztere vorhanden ist.25

Die auf RegionaliaOpen veröffentlichten Dokumente werden automatisiert auch im K10plus eingespielt, dort mit weiteren Metadaten angereichert und können so auch im Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) gefunden werden, was die Autorinnen und Autoren mehrfach nachgefragt haben. Die überregionale Recherchierbarkeit regionaler Publikationen ist bspw. für den Bereich der vergleichenden Landesgeschichte besonders zentral.

Über das Recherchemodul von RegionaliaOpen kann man den Gesamtbestand aller veröffentlichten Dokumente durchsuchen und über den Bereich thematisches Browsen die mehrstufige Systematik der Landesbibliographie zur Orientierung nutzen.26

4. Services und Workflows

Es wurden dann zwei Workflows entwickelt: Einer, der sich an Herausgeberinnen und Herausgeber wendet, und einer, der auf Autorinnen und Autoren abzielt. Für die Autorinnen und Autoren wird ein Einzelservice angeboten, mit dem diese schnell und unkompliziert beim Open-Access-Publizieren unterstützt werden. Dazu gehört vor allem die Hilfe beim Publizieren auf dem Repositorium (z.B. bei der Rechteklärung und der Auswahl von Lizenzen). Empfohlen wird die Verwendung der Creative-Commons-Lizenz CC BY der Version 4.0. Für Erstveröffentlichungen wurden Mindeststandards für die Aufnahme definiert, deren Einhaltung vom Team des Repositoriums überprüft wird.

Für Herausgeberinnen und Herausgeber einer Zeitschrift oder Schriftenreihe, die eine Kooperation mit der Badischen Landesbibliothek eingehen und eine Zeitschriften- oder Monographienreihe in Open Access veröffentlichen wollen, wird ein Full-Service angeboten. Die Rahmenrichtlinien wie Lizenz, Moving Wall etc. werden vertraglich festgelegt und im Anschluss von den Mitarbeiterinnen der Bibliothek umgesetzt. Die Herausgeberinnen und Herausgeber übernehmen die Kommunikation mit den Autorinnen und Autoren und liefern die Dokumente an das Team der Badischen Landesbibliothek, das dann bei Bedarf auch noch die Volltexterkennung der Dokumente übernimmt. Ab dem Jahr 2000 werden Einzelaufsätze aufgenommen und erschlossen, weiter zurückliegende Jahrgänge können vorerst nur als Gesamtbände aufgenommen werden. So wird sichergestellt, dass eine große Menge an Publikationen der Heimatvereine verarbeitet werden kann und so zeitnah wie möglich in Open Access verfügbar ist. Falls die älteren Jahrgänge nicht digitalisiert vorliegen, werden zusammen mit den Partnern Wege zur Digitalisierung besprochen. Unterstützung leistet hier die Digitalisierungswerkstatt der Badischen Landesbibliothek.

5. Marketing und Akquise der Publikationen

Als erste Kooperationspartner konnten, wie bereits erläutert, die „Badische Heimat“ und die „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ gewonnen werden. Inzwischen sind weitere Vereinbarungen geschlossen und Gespräche laufen. Gute Verbindungen zu den Verbänden durch die Integration des neuen Angebots in die Abteilung landesbibliothekarische Aufgaben und durch den engen Anschluss an die Landesbibliographie erleichtern den Kontakt zu den Kooperationspartnern. Die Werbung und Akquise erfolgt über persönliche Kontakte, Multiplikatoren wie Vorsitzende der Vereine und einzelne besonders engagierte Mitglieder mit Affinität zu Open Access sowie durch die systematische Information im Rahmen von Mitgliederversammlungen der Heimatverbände. Die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hat zudem das Angebot unter ihren Mitgliedern verbreitet.

Außerdem werden regelmäßig Veranstaltungen im Rahmen des Schulungsprogramms der Badischen Landesbibliothek sowie Einzelberatungen oder der gezielte Besuch bei schon bestehenden Veranstaltungen in den Einrichtungen (Archive, Museen etc.) angeboten. Zudem wird das neue Angebot auf den Social-Media-Kanälen der Badischen Landesbibliothek und ihrem neuen Blog bekannt gemacht.

6. Fazit und Weiterentwicklung

Rekapituliert man die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu RegionaliaOpen von der Projektplanung über einen Testserver und die Kontaktaufnahmen zu den ersten Zeitschriften bis hin zur Freischaltung im Mai 2021, steht fest, dass die Badische Landesbibliothek ein wichtiges Ziel erreicht hat und umfangreiche Publikationsdienstleistungen für ihre Adressaten anbieten kann. Trotzdem soll das Angebot kontinuierlich weiterentwickelt werden. In der nächsten Zeit steht die Gewinnung weiterer Autorinnen und Autoren und Zeitschriften im Fokus. Außerdem wird auch die Beantragung eines DINI-Zertifikats ins Auge gefasst. Zukunftsthemen sind zudem die Einbindung von Forschungsdaten und die noch engere Anbindung an die Landesbibliographie. Diese erfolgt derzeit über den systematischen und inhaltlichen Zusammenhang, aber noch nicht über die Katalogisierung, da sich die Migration der Landesbibliographie-Daten in den K10plus noch im Planungsstadium befindet. Regio­naliaOpen gehört zu den landesbibliothekarischen Aufgaben der Badischen Landesbibliothek und wird daher als dauerhafter Service begriffen. Wichtigstes Leitmotiv bei der Weiterentwicklung sind die Wünsche und Anforderungen der Autorinnen und Autoren.

Literaturverzeichnis

1 Siehe dazu ausführlicher Schütte, Jana Madlen: Editorial. Regionalbibliotheken und die Open-Access-Transformation, in: Informationspraxis 7 (1), 2021, <https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.82191>.

2 Drei Beispiele für Open-Access-Angebote von Universitätsbibliotheken mit regionalbibliothekarischem Schwerpunkt: Cozatl, Roberto; Brenn, Daniel; Özüyaman, Susann: Unterstützung der Open-Access-Transformation in Regionalbibliotheken in Sachsen-Anhalt. Die Perspektive einer Universitäts- und Landesbibliothek, in: Informationspraxis 7 (1), 2021, <https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.80300>, Mutschler, Thomas: Vom Hochschulschriftenserver zum Publikationsfonds – Die Open Access-Transformation an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, in: ebd., <https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.79850> und Munke, Martin; Fischer, Daniel: Vom Retrodigitalisat zu Open Access. Landeshistorische Literatur zu Sachsen online unter besonderer Berücksichtigung der Zeitschriftenliteratur, in: ebd., <https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.80547>.

3 May, Anne; Steinsieck, Andreas: Open Access – mehr als Pay-to-publish? Open-Access-Strategien für Regionalbib­liotheken am Beispiel der GWLB. Bibliothekartag 2019 [Präsentationsfolien], 07.03.2019, <https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0290-opus4-163817>, Stand: 14.09.2021 und Technische Informationsbibliothek (TIB): Open Access Tage 2019 (Hannover), 2019, <https://open-access.net/community/open-access-tage/open-access-tage-2019>, Stand: 14.09.2021.

4 Jendral, Lars; May, Anne; Müller, Maria u.a.: Positionierung der AG Regionalbibliotheken zum Strategiepapier „Wissen­schaftliche Bibliotheken 2025“ (WB2025), März 2019, S. 4, <https://docplayer.org/171269849-Positionie rung-der-ag-regionalbibliotheken-zum-strategiepapier-wissenschaftliche-bibliotheken-2025-wb2025.html>, Stand: 15.10.2021.

5 Ebd., S. 5.

6 Themenheft „Regionalbibliotheken und die Open-Access-Transformation“, in: Informationspraxis 7 (1), 2021, <https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ip/issue/view/5372>, Stand 14.09.2021.

7 Roeder, Corinna; Seifert, Wolf Christoph: Regionalbibliotheken als Akteure der Open-Access-Transformation. Ergebnisse einer Umfrage. Presented at the Open-Access-Tage 2020 [Präsentationsfolien], 16.09.2020, <https://doi.org/10.5281/zenodo.4046847> und Seifert, Wolf Christoph: Regionalbibliotheken und die Open-Access-Transformation. Ergebnisse einer Umfrage, in: Informationspraxis 7 (1), 2021, <https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.80331>.

8 Munke; Fischer: Vom Retrodigitalisat zu Open Access, 2021.

9 Badische Landesbibliothek: RegionaliaOpen – Open-Access-Publikationsserver für den Südwesten, <https://regionalia.blb-karlsruhe.de>, Stand: 14.09.2021.

10 Badische Landesbibliothek: Open-Access-Angebot der Badischen Landesbibliothek, <https://www.blb-karlsruhe.de/service/publizieren>, Stand: 14.09.2021.

11 Badische Landesbibliothek: Regionale Aufgaben, <https://www.blb-karlsruhe.de/die-blb/portraet/regionale-aufgaben>, Stand: 14.09.2021.

12 Württembergische Landesbibliothek; Badische Landesbibliothek; Statistisches Landesamt: Landesbibliographie Baden-Württemberg online, <https://www.statistik-bw.de/LABI/home.asp>, Stand: 14.09.2021.

13 Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Homepage, <https://www.kgl-bw.de/>, Stand: 14.09.2021.

14 Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (Hg.): Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, <https://www.kgl-bw.de/a_publ_zgo.htm>, Stand: 14.09.2021.

15 Landesverein Badische Heimat e.V.: Publikationen, <https://badische-heimat.de/publikationen/>, Stand: 14.09.2021.

16 Historischer Verein für Mittelbaden e.V.: Jahrbuch, <https://www.historischer-verein-mittelbaden.de/jahrbuch>, Stand: 14.09.2021.

17 Baarverein Donaueschingen e.V.: Publikationen des Baarvereins, <https://www.baarverein.de/publikationen/>, Stand: 15.10.2021.

18 Geschichts- und Heimatverein Villingen e.V.: Schriften, <https://www.ghv-villingen.de/schriften/>, Stand: 14.09.2021.

19 Landesverein Badische Heimat e.V.: Digitales Archiv ab 2005, <https://badische-heimat.de/digitales-archiv-der-zeitschrift-badische-heimat-ab-2005/>, Stand: 14.09.2021.

20 Baden-Württembergisches Online-Archiv: Homepage, <https://www.boa-bw.de/>, Stand: 14.09.2021.

21 Syré, Ludger: Acht Thesen. Was leistet eine zeitgemäße Landesbibliographie?, in: Bibliotheksdienst 53 (9), 2019, S. 594–615, <https://doi.org/10.1515/bd-2019-0083>.

22 Geisler, Felix; Dannehl, Wiebke; Wolf, Stefan: Das Projekt E-Pflicht Baden-Württemberg (2018–2020), in: O-Bib. Das Offene Bibliotheksjournal 7 (3), 2020, S. 1–17, <https://doi.org/10.5282/o-bib/5614>.

23 Badische Landesbibliothek: Zeitschriften. Badische Heimat, Jahrgang 2016, <https://regionalia.blb-karlsruhe.de/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/20104>, Stand: 14.09.2021, Zeitschriften. Badische Heimat. Heft 3, <https://regionalia.blb-karlsruhe.de/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/20102>, Stand: 14.09.2021.

24 Württembergische Landesbibliothek; Badische Landesbibliothek; Statistisches Landesamt: Systematik der Landes­bibliographie, <https://www.statistik-bw.de/LABI/LABI.asp?K4=5&T4=S>, Stand: 14.09.2021.

25 Vgl. das Einzelbeispiel: Gaertringen, Julia Hiller von: Kriegsschuh und Streckfleisch, in: Badische Heimat 94 (3), 2014, S. 245–252, <https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-1064>.

26 Badische Landesbibliothek: Systematik der Landesbibliographie, <https://regionalia.blb-karlsruhe.de/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/16219>, Stand: 14.09.2021.