„Vernetzungstreffen Ausbildung“ der VDB-Kommission für berufliche Qualifikation

Zu den Aufgaben der VDB-Kommission für berufliche Qualifikation gehört auch die Förderung der Vernetzung zwischen Berufsanfänger*innen bzw. Auszubildenden auf Ebene des höheren Dienstes.

Bislang gab es jedoch keine spezifische Plattform für den landesweiten Austausch der Kolleg*innen, die an den verschiedenen Standorten ihre Ausbildung erhalten. Am 07.12.2021 hat nun ein von der Kommission organisiertes Online-Netzwerktreffen stattgefunden, zusätzlich motiviert dadurch, dass in Corona-Zeiten das Knüpfen von Kontakten (noch) schwerer geworden ist.

Etwaige in den Bundesländern bestehende Formate bei den Referendar*innen wurden in der Pandemie reduziert. Zudem hat das Home-Office teils für eine gewisse Isolation selbst innerhalb der Ausbildungsbibliotheken gesorgt oder jedenfalls das Kennenlernen der Kolleg*innen dort erschwert. Die Praktikumssuche ist besonders für nicht institutionell angebundene Personen zur Herausforderung geworden; es liegt auch auf der Hand, dass digital stattfindende Praktika nicht immer ein vollwertiger Ersatz sein können. Schließlich hat die weitestgehende Umstellung auf Fernunterricht – nicht nur an der HU Berlin, auch an der Bibliotheksakademie in München oder der TH Köln – zur Folge, dass selbst der Kontakt am selben Standort der Theorieausbildung nicht mehr im selben Umfang möglich ist.

Dies hat sich auch in den Diskussionen gezeigt, an denen ca. 30 Personen aus allen Ecken Deutschlands, in unterschiedlichen Ausbildungswegen vom Referendariat bis zum freien MALIS-Studium, sowie in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung teilgenommen haben. Sie konnten sich in vier thematisch orientierten Breakout-Rooms vorstellen und austauschen, in denen es um Tipps für Praktika und Berufseinstieg, Best Practice und Verbesserungspotenziale in der Ausbildung, oder um Prüfungen und Selbstmanagement im Studium ging. Wichtige Punkte konnten auf einem Whiteboard festgehalten werden. Im Anschluss gab es noch eine offene Frage- und Feedbackrunde.

Ein wiederkehrendes Thema, zu dem die Kommission auch öfters Anfragen per Mail erreichen, war die Anerkennung von Masterabschlüssen, speziell im Verhältnis zur verwaltungsinternen Laufbahnprüfung und im Hinblick auf Einstellungs- und Karrierechancen. Nachdem dies mitunter nicht einmal innerhalb der Länder eindeutig geregelt ist, konnten wir darauf nicht die eine Antwort geben – allerdings die Vermutung äußern, dass angesichts der demographischen bzw. Arbeitsmarktentwicklung und der Veränderungen in den Service-Portfolios die einstellenden Bibliotheken eine zunehmende Flexibilität an den Tag werden legen müssen (selbst bei Quereinsteiger*innen ohne jede bibliothekarische Vorbildung).

Das Meeting war in jedem Fall auch für unsere Arbeit als Kommission sehr interessant und aufschlussreich. Wir hatten uns vorgenommen, unsere Sichtbarkeit als Ansprechpartner für unsere Zielgruppen zu erhöhen, und dabei zugleich direkter mit ihnen zu kommunizieren, um von kritischen wie positiven Entwicklungen aus erster Hand zu erfahren. Vor allem aber hoffen wir natürlich, dass das Treffen die Funktion erfüllt hat, die Auszubildenden untereinander in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu bringen. Schließlich möchte man über manche Dinge eher mit Personen in ähnlichen Situationen sprechen, als mit Vorgesetzten oder Dozierenden.

Am Ende und im Nachgang wurde vielfach der Wunsch nach einer Wiederholung oder gar Verstetigung des Formats geäußert, worum wir uns bemühen werden. Die digitale Variante hat – auch jenseits epidemischer Aspekte – sicherlich den Vorteil, dass Zeit und Kosten für Reisen entfallen. Nichtsdestoweniger kam auch die Idee auf, etwa im Rahmen des Bibliothekskongresses ein Präsenz-Treffen anzuvisieren, was wir beizeiten gern ins Auge fassen.

Unser Dank für eine gelungene Veranstaltung gilt - neben den Teilnehmenden - Elisabeth Michael von der BAB in München, Inka Tappenbeck von der TH Köln und Ulla Wimmer von der HU Berlin, die das Angebot im Vorfeld unter ihren Studierenden und Referendar*innen bekanntgemacht haben.

Johannes Klein, Universitätsbibliothek Tübingen

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5798

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