Facetten eines Missverständnisses
Ein Debattenbeitrag zum Terminus „Diamond Open Access“
Einleitung
In der letzten Zeit nehmen wir eine zunehmende Verwendung der Bezeichnung „Diamond Open Access“ (im Folgenden „Diamond OA“) in der Bibliothekswelt wahr. Dabei fällt auf, dass mit „Diamond OA“ unterschiedliche Konzepte und Sachverhalte bezeichnet werden, die nicht immer dasselbe meinen. Der folgende Beitrag lädt zu einer Auseinandersetzung mit dem Terminus „Diamond OA“ ein. Wie wir darstellen werden, sehen wir die Verwendung der Bezeichnung mit Skepsis: Das liegt vor allem an den vagen und unterschiedlichen Definitionen, von denen sich manche sogar gegenseitig widersprechen. Dennoch scheint sich die Bezeichnung zunehmend zu institutionalisieren – es werden sogar Fördergelder für „Diamond OA“-Projekte bereitgestellt, was eine Klärung des Terminus umso dringlicher macht. Wir möchten ein Bewusstsein für die unscharfe Verwendung der Bezeichnung wecken und anregen, „Diamond OA“ präziser zu definieren, um dadurch zielgerichteter über das jeweilige Anliegen diskutieren zu können. Um es vorweg deutlich zu sagen: Die verschiedenen Konzepte, die mit „Diamond OA“ beschrieben werden – Author Processing Charges (APC)-freies OA und seine Finanzierung, Publizieren und Publikationsinfrastrukturen in den Händen der Wissenschaft – finden wir überaus unterstützenswert. Unsere Kritik richtet sich explizit nicht gegen solche Publikationsmodelle. Auch begrüßen wir nachdrücklich das verstärkte Interesse in Bibliothekswelt und Forschungsförderung an Open-Access-Geschäftsmodellen und Infrastrukturen des wissenschaftlichen Publizierens. Die Bezeichnung „Diamond OA“ ist unserer Ansicht jedoch nur bedingt dazu geeignet, Klarheit über die zu erreichenden Ziele zu schaffen, insbesondere wenn sie mit ebenso mehrdeutigen Bezeichnungen wie „community-owned“ oder „scholar-led“ kombiniert wird.
Im Folgenden werden wir Beispiele zur Verwendung des Terminus anführen und die Felder identifizieren, in denen der Terminus verwendet wird. Hier kombinieren wir Beobachtungen mit unseren Einschätzungen. Am Ende plädieren wir dafür, an der Unterscheidung von „Gold“ und „Grün“ für Open-Access-Publikationen festzuhalten und schlagen vor, verschiedene Attribute eines Publikationsangebots präziser herauszuarbeiten. Hilfreicher als die Einführung neuer Sammelbezeichnungen ist unseres Erachtens die Entwicklung einer strukturierten Beschreibung verschiedener Eigenschaften eines Publikationsmodells: Konkrete Angebote können mit klaren Kriterien genauer beschrieben und beurteilt werden; Publikationsoptionen für die Zielgruppe Wissenschaftler*innen werden so deutlicher umschrieben und einfacher vermittelbar.
Neue Aufmerksamkeit für „Diamond OA“
Allen uns bekannten Definitionen ist gemein, dass sie ein Publikationsmodell bezeichnen, welches Open-Access-Erstveröffentlichungen ohne Kosten für Autor*innen und Leser*innen meint. Neue Bezeichnungen werden in der Regel eingeführt, wenn etwas Neues auf den Plan tritt. Sie definieren damit nicht nur das Neue, sondern grenzen es auch vom Alten ab. Im Fall der aktuellen Aufmerksamkeit für „Diamond OA“ sind allerdings weder das Phänomen noch die bibliothekarische Beschäftigung damit neu, sondern gehen bereits mindestens 20 Jahre zurück.1 Es ist sicher nicht ganz zufällig, dass „Diamond OA“ zu einem Zeitpunkt an Popularität gewinnt, an dem die Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit der großen Transformationsverträge durch führende Wissenschaftsvertreter*innen bezweifelt wird, die Preise von APCs auch finanzstarke Einrichtungen vor Probleme stellen2 und die weite Verbreitung des APC-Modells als eine Barriere für Autor*innen aus finanzschwachen Ländern und Einrichtungen wahrnehmbarer diskutiert wird.3 Die weitere Zunahme der Marktkonzentration und die selbstverschuldete Abhängigkeit des Wissenschaftsbetriebs von kommerziellen (Publikations-)Infrastrukturen als Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit wird ebenfalls breiter diskutiert, während ein Kulturwandel zur Öffnung der Wissenschaft weiter voranschreitet.4 Diese Unzufriedenheit hat sicherlich einen Anteil an der weiten Beachtung der von Science Europe und cOAlition S beauftragten Studie The OA Diamond Journal Study. Exploring collaborative community-driven publishing models for Open Access.5 Die Studie brachte die „Diamond“-Bezeichnung weiter in Umlauf und scheint derzeit mitunter als hoffnungsvolle Perspektive einer Open-Access-Welt zu dienen, die mit positiven Attributen wie „nicht-kommerziell“, „scholar-led“, „verlagsunabhängig“ oder „wissenschaftsgetrieben“ die Frustration über den derzeitigen Entwicklungsstand auflöst. Die Frustration mit dem Status Quo teilen wir. Wenn wir aus dieser Unzufriedenheit Kriterien für Ziele der Open-Access-Transformation ableiten, wären das: mehr Open Access – für alle finanzierbar, in den Händen der Wissenschaft. Mit der bisherigen Unbestimmtheit der Bezeichnung „Diamond OA“ und der Diversität der Interpretationen ist die Auseinandersetzung mit diesen Zielen schwerfällig, wodurch sie (noch?) kein geeignetes Instrument zur Erreichung der Ziele darstellt. Um das zu verdeutlichen, diskutieren wir im Folgenden einige beispielhaft zusammengestellte Definitionen der Bezeichnung.
Diamond und Platin
In allen uns bekannten Definitionen werden „Diamond OA“ und „Platin OA“ synonym verwendet, wobei „Platin“ die ältere Bezeichnung zu sein scheint. 2007 schrieb Haschak über seine Erfahrungen der Gründung von E-JASL: The Electronic Journal of Academic and Special Librarianship im Jahr 2002: „It is my firm belief that all scholarly journal articles should be free and freely accessible. There never should be a charge to the readers, the authors, or the institutions for access. The editors of E-JASL are proud of what they have accomplished and they will continue to take a leadership role in the platinum route to open-access. Hopefully, the patterns of scholarly publishing will change to embrace the platinum route. Each of us has to do what we can to make this a reality.“6
Die (englischsprachige) Wikipedia und das im Januar 2022 gestartete Projekt „Platinum Open Access Funding (PLATO)“ setzen Diamond und Platin OA gleich: „Diamond open access refers to scientific articles published without charging authors for article processing charges. Alternative labels include platinum open access (...).“7
„PLATO ist ein Projekt, das gemeinsam von sechs Schweizer Universitäten initiiert wurde, um ein nachhaltiges Finanzierungsmodell zu entwickeln, das qualitativ hochstehendes Open-Access-Publizieren in der Schweiz ermöglicht. Platinum Open Access (auch bekannt als Diamond Open Access) steht für die Veröffentlichung und den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ohne Kosten für Autor:innen und Leser:innen.“8
„Platin“ und „Diamond“ werden also synonym verwendet, aber ebenso wie Diamond OA ist Platin OA über die Kostenfreiheit für Leser*innen und Autor*innen hinaus nicht eindeutig definiert.
Diamond OA und „scholar-led”, „academic-owned“, „community-driven“, „non-commercial“ etc.
Unterschiedliche Ansichten gibt es zu der Frage, ob „Diamond OA“ intrinsisch nicht-kommerziell oder „wissenschaftsgeleitet“ ist. In diesem Aspekt werden Fragen des Geschäftsmodells in Verbindung mit Lizenzen und dem Copyright gebracht. So definiert die englischsprachige Wikipedia „Diamond OA“ als ein nicht-kommerzielles Geschäftsmodell das, durch die Gleichsetzung mit „commons“, mindestens implizit freie Lizenzen und bestimmte Eigentümerschaft am Journal beinhaltet: „Alternative labels include non-commercial open access, cooperative open access or, more recently, open access commons.“9 Ähnlich Fuchs und Sandoval in 2013: „In the Diamond Open Access Model, not-for-profit, non-commercial organizations, associations or networks publish material that is made available online in digital format, is free of charge for readers and authors and does not allow commercial and for-profit re-use.“10
Hier wird „Diamond OA“ als Gegensatz zu kommerziellem OA definiert und eine kommerzielle Nachnutzung sogar ausgeschlossen. Dies widerspricht nicht nur der „Diamond“-Definition der Beilstein-Zeitschriften, die „Diamond OA“ zwingend mit einer CC BY-Lizenz verbinden (siehe unten), sondern auch der Definition von Open Access aus der Berliner Open-Access-Erklärung:11 „...grant(s) to all users a free, irrevocable, worldwide, right of access to, and a license to copy, use, distribute, transmit and display the work publicly and to make and distribute derivative works, in any digital medium for any responsible purpose, subject to proper attribution of authorship ...“12
Im 2022 erschienenen, von cOAlition S und Science Europe herausgegebenen „Action Plan for Diamond OA“ heißt es: „‘Diamond’ Open Access refers to a scholarly publication model in which journals and platforms do not charge fees to either authors or readers. Diamond Open Access journals represent community-driven, academic-led and -owned publishing initiatives. Serving a fine-grained variety of generally small-scale, multilingual, and multicultural scholarly communities, these journals and platforms embody the concept of bibliodiversity. For all these reasons, Diamond Open Access journals and platforms are equitable by nature and design.“ 13 Hier werden die Attribute „community-driven“, „academic-owned“ und „bibliodivers“ zusammengebracht. Dies ist aus operativer Sicht schwierig, da sich diese Facetten auf die Gesamtheit des „Diamond OA“-Ökosystems beziehen und sich nicht alle zur Beschreibung einzelner Zeitschriften nutzen lassen. Die Autor*innen leiten davon ab, dass „Diamond OA“-Zeitschriften inhärent „fair und gerecht“ seien. Wie wenig diese Attribute allerdings beim tatsächlichen Betrieb der Zeitschriften helfen, zeigt die Anmerkung unter der Überschrift „Nachhaltigkeit“ auf der nächsten Seite: „Although Diamond Open Access journals and platforms are scholar-owned and -led, their legal status and governance is often unspecified.“ 14 Diese Erkenntnis widerspricht dem Ideal, wie es von der Fair Open Access Alliance ausgeführt wird.15 Was also kann dann „scholar-led“ und „scholar-owned“ bedeuten, wenn es keinen klaren rechtlichen Status oder eine Rechtsform definiert? Provokativ gesagt, könnten auch klassische Subskriptionszeitschriften (und Open-Access-Zeitschriften, die den Autor*innen APCs in Rechnung stellen) bei kommerziellen Verlagen als „scholar-led“ und „wissenschaftsgeleitet“ bezeichnet werden, da meist Redaktion und inhaltliche Begutachtung durch aktive Wissenschaftler*innen geschehen und die Gründung der Zeitschrift oftmals auf eine Initiative von Wissenschaftler*innen zurückgeht. Welche wissenschaftliche Zeitschrift, welcher wissenschaftliche Verlag wird das Attribut „scholar-led“ nicht für sich beanspruchen (wollen), zumal wenn dies Voraussetzungen für Zuwendungen aus Förderprogrammen und für Compliance mit Publikationsauflagen werden? Wenn wir Bezeichnungen wie „scholar-led“, „community-driven“ und „wissenschaftsgeleitet“ verwenden, sollten wir untereinander konsensfähige, klare Definitionen mit ihnen verbinden und sie nicht als Buzzwords in die Debatte einbringen. Nur dann können wir eine Vereinnahmung durch kommerzielle Großverlage erschweren und vielleicht sogar verhindern.
Es wäre wünschenswert, wenn übergeordnete Zusammenhänge wie z.B. Knowledge Exchange, cOAlition S oder Science Europe eine trennscharfe Definition vorschlagen und zur Diskussion stellen, die Orientierung durch die Vielfalt an Bezeichnungen bietet („scholar-led“, „scholar-owned“, „academic-led“, „academic-owned“, „wissenschaftsgeleitet“, „verlagsunabhängig“, „community-driven“, „non-commercial“). Es ist (uns) beispielsweise nicht klar, wo die Grenze zwischen „community-owned“, „verlagsunabhängig“ und „mit Verlag“ liegt. Sind nicht-kommerziell ausgerichtete Universitätsverlage per se „community-owned“ oder fallen sie bereits in die Kategorie „Verlag“? Sind Zeitschriften einer Fachgesellschaft, wie z.B. der Optical Society of America unterstützenswert oder nicht, weil sie die Einnahmen aus den Zeitschriften teilweise zur Querfinanzierung anderer Vereinsaktivitäten verwenden? Was ist der Status von großen Gold-OA-Verlagen, wie PLOS und Copernicus Publications in dieser Nomenklatur, die als Non-Profit organisiert sind, aber als Rechtsform z. B. eine GmbH sind? Gelten sie als „non-commercial“ und käme ein APC-freies Journal für „Diamond OA“-Fördergelder in Betracht oder wären sie ebenso ausgeschlossen wie offensichtlich profitorientierte Verlage wie z. B. MDPI? Sehen wir es als unsere Aufgabe in Bibliotheken, herauszubekommen, wem die GmbH gehört, wem sie verpflichtet ist und wer wirtschaftlich Berechtigte im Sinne des Geldwäschegesetzes sind? Müssen wir uns künftig durch Aktiengesellschaften und ihre häufig verschachtelte Unternehmenshierarchien hangeln, um herauszufinden, ob sie „scholar-led“ ist oder halten wir eine solche Rechtsform für inkompatibel mit „scholar-led“-Ansätzen? Gibt es eine Grenze dessen, was Angestellte eines Non-Profit-Verlags verdienen dürfen, ohne den moralischen Status „inhärent fair und gerecht“ aus dem Action Plan zu verlieren?
Auch „scholar-led“-Initiativen ist vermutlich mehr geholfen, wenn Finanzierung und Geschäftsmodell von anderen Aspekten in der Diskussion getrennt werden würden: Eine Umstellung der Finanzierung von publikationsbezogenen Ausgaben (APCs, Book Processing Charges, im Folgenden BPC) hin zu medienbezogener Finanzierung für APC/BPC-freies Open Access wird mit Änderungen des Konsortialgeschäfts einhergehen. Das ist gut und wichtig, liefert jedoch nicht unbedingt auch eine Lösung für (weitere) Bedarfe von „scholar-led“ oder „verlagsunabhängigen“ Publikationsinitiativen, die Unterstützung für den Betrieb der technischen Systeme, das Zeitschriften- und Metadatenmanagement, Hosting, verlegerische Dienstleistungen sowie Rechtsberatung benötigen.
Diamond und Publikationsinfrastruktur
Die DFG kündigt ihre Unterstützung für den Action Plan für Diamond Open Access wie folgt an: „Diamond Open Access“ ist ein Open-Access-Geschäftsmodell, bei dem weder für Publizierende noch für Lesende Gebühren anfallen. Die Publikationsinfrastruktur für die frei zugänglichen Erstpublikationen wird von wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt oder durch fachlich organisierte Wissenschaftsverbände, wie zum Beispiel Fachgesellschaften, finanziert.“16 Und weiter: „Mit der Unterstützung des Aktionsplans wird die Koordination internationaler Aktivitäten für ein bedarfsgerechtes und wissenschaftsgeleitetes Publizieren im Open Access ohne Profitinteressen verstärkt.“17 Hier wird neben der Kostenfreiheit für das Lesen und Publizieren eine weitere entscheidende Eigenschaft mit „Diamond OA“ verknüpft, nämlich dass die Publikationsinfrastruktur durch wissenschaftliche Einrichtungen oder Wissenschaftsverbände zur Verfügung gestellt wird und geförderte Maßnahmen keine Profitinteressen vertreten. Was genau „bedarfsgerecht“ bedeutet, darum wird sicherlich noch gerungen werden. Die Tür für kommerzielle Produkte des Publizierens (Workflows, Plattformen, Journalmanagementsysteme) scheint jedoch nicht geschlossen, da es nur um das „zur Verfügung stellen“ geht, nicht um das „Besitzen“. Könnte sich also eine Universität einfach ein „Rundum-Sorglos-Paket“ eines kommerziellen Anbieters anschaffen oder viel Geld für den Imprint eines Verlags bezahlen, sich also weiterhin von kommerziellen Drittanbietern für das eigene Publizieren abhängig machen, und trotzdem mit der hier formulierten Diamond-Bezeichnung konform sein? Vermutlich würden in einem solchen Szenario die Kommunikation mit Herausgebenden, die Erklärung der Nutzung für neue Autor*innen und der First-Level-Support trotzdem auf Seiten der Wissenschaft liegen. Die Erfahrungen der Vergangenheit geben Grund zur Vermutung, dass für solche Angebote steigende Preise zu erwarten sind und der Finanzfluss von Wissenschaft zu kommerziellen Großverlagen auch unter „Diamond OA“ nicht durch die Verwendung der Bezeichnung allein ausgeschlossen ist. Wie einfach aus der Community gegründete Publikationsinfrastrukturen von profitorientierten Großverlagen übernommen werden können, zeigen beispielsweise die Übernahmen von Bepress durch RELX (dem Mutterkonzern von Elsevier) sowie von Knowledge Unlatched durch Wiley-VCH. Auch Dienste im Publikationsprozess wie Mendeley, Publons, Altmetric und Overleaf sollen nicht unerwähnt bleiben.18 Wenn die DFG erreichen möchte, dass Betrieb und Weiterentwicklung von Open-Source-Infrastrukturen des Publizierens durch öffentlich geförderte Wissenschaftseinrichtungen geschieht, müssten die Bedingungen expliziter benannt werden.
„Diamond“/Gold: Teilmenge oder andere Kategorie?
Das Verhältnis von „Diamond OA“ zu „Gold OA“ wird unterschiedlich bestimmt, und einige dieser Bestimmungen widersprechen sich. Im Groben lassen sich zwei Sichtweisen ausmachen: Einige sehen „Diamond OA“ als eine Teilmenge von „Gold OA“, andere nutzen es als eine autonome Kategorie zur Bezeichnung von für Autor*innen kostenfreien OA-Erstveröffentlichungen mit weiteren, wechselnd zugeschriebenen oder ausgeschlossenen Attributen. Leider sind auch innerhalb der oben zitierten Open Access Diamond Journal Study die Definitionen nicht konsistent. Im Ankündigungs-Post zur Studie heißt es auf der Website der cOAlition S: „community-driven open access (OA) journals across the world that are free for readers and authors, usually referred to as ‘OA diamond journals’.“19 Hier wird „community-driven“ als eine definierende Eigenschaft von OA Diamond angeführt. Im Glossar der Studie heißt es: „OA diamond journals: Journals that publish without charging authors and readers, in contrast to APC Gold OA or subscription journal“20 Hier wird OA Diamond nicht als Teilmenge, sondern als Kontrast zu „APC Gold OA“ definiert, Gold OA wird – zumindest implizit – mit APC gleichgesetzt. Im Vorwort der Studie definieren die Autor*innen das Anliegen: „... an analysis and overview of collaborative, community-driven open access journals and platforms (aka „OA diamond”).“21 Hier wiederum fehlt der Kontrast zu APC Gold OA.
Noch 2017 definierte Hartington „Diamond OA“ als eine Teilmenge von Gold-OA: „Essentially, Diamond OA is a form of Gold OA that does not include a requirement for authors to pay article processing charges (APCs).“22
In der Webinar-Einladung für die Veranstaltung „The Diamond Open Access Model: what impact on research?“, ausgerichtet von Academia Europaea Cardiff, KU Leuven Libraries and the Young Academy of Europe (28.03.2022) heißt es: „With escalating Article Processing Charges (APCs) under the Gold Open Access Model, attention has been turning to the Diamond Model, where scientific articles are not subject to APCs. Diamond journals represent a large percentage of open access publishing output and are mostly owned and managed by universities, learned societies and other not-for-profit organisations.“23 Auch hier wird „Diamond OA“ per Definition von Gold OA abgesetzt und Gold OA auf ein Geschäftsmodell, nämlich mit APCs, beschränkt.
Die bereits oben erwähnten Zeitschriften des Beilstein Instituts (Journal of Organic Chemistry und Journal of Nanotechnology) definieren „Diamond OA“ in Abgrenzung zu Gold OA wie folgt: „What is diamond open access? Diamond open access means permanent and free access to published scientific works for readers and no publication fees for the authors – it is 100% free. All articles are published under the most flexible reuse standard – the CC BY license. Authors are not charged article processing fees or publication fees – no fees whatsoever. Importantly, authors retain copyright of their work and allow it to be shared and reused, provided that it is correctly cited. Readers anywhere in the world may download, share or use the work, free of charge. Besides diamond open access, there is the gold open access model, where the author pays a fee (article processing charge – APC) to the publisher to cover production costs, and the copyright holder (usually the author) grants readers permanent and royalty-free access to the final version of the published article. Unfortunately, some publishers place limits on the reuse of the articles, restrict text and data mining, hold the copyright (or only transfer it upon additional payment), and even adopt the practice of allowing only ‘temporary open access’.“24 Hier wird Diamond OA explizit von Gold OA abgesetzt und zusätzlich mit einer bestimmten Lizenz (CC BY) sowie dem Umstand gleichgesetzt, dass Autor*innen ihr Copyright behalten (welches nicht im deutschen, aber in anderen Rechtsräumen übertragbar ist). Gold OA hingegen wird als grundsätzlich mit APC verbunden und als potenziell weniger autor*innenfreundlich dargestellt.
Der Action Plan for Diamond OA zieht keine Vergleiche zu OA Gold, die Bezeichnung „Gold“ kommt in dem achtseitigen Dokument nicht vor. Die Tendenz, „Diamond OA“ unabhängig von Gold OA zu definieren, so scheint uns, nimmt zu. Wenn dem so ist, kann dies als Zeichen für seine Etablierung als eine eigenständige Kategorie gesehen werden, die sich nicht mehr als Teilmenge von Gold OA begreift.
Eine aktuelle Gegenposition zum „Diamond-Separatismus“ nimmt der Wissenschaftsrat ein. In seinen 2022 veröffentlichten „Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access“ empfiehlt der Wissenschaftsrat, die Bezeichnung „Gold OA“ zu behalten. Diese Empfehlung wird schon in der Kurzfassung sehr explizit formuliert: „Dieser sogenannte „Goldene Weg“ zum offenen Zugang (Gold Open Access) ist mit verschiedenen Geschäftsmodellen vereinbar. So können Publikationsdienstleister Einnahmen aus einer auf die einzelne Publikation bezogenen Gebühr beziehen. Aber auch Modelle für eine institutionelle Finanzierung von Reihen, Zeitschriften oder größeren Portfolios über einen längeren Zeitraum sind erfolgreich etabliert worden.“ 25 Die Fußnote erläutert: „Teilweise werden solche Modelle als „Diamond OA“ von Geschäftsmodellen abgegrenzt, die auf Publikationsgebühren beruhen. Aus Sicht des Wissenschaftsrats sollten Zugangsregime und Geschäftsmodelle jedoch analytisch getrennt werden. Insbesondere ist „Gold OA“ nicht mit einer Finanzierung über Article Processing Charges (APC) gleichzusetzen.“26 Diese Unterscheidung ist unserer Auffassung nach zentral: Wenn wir über Open Access sprechen, sollten wir zwischen Zugang und Geschäftsmodell differenzieren. Im Glossar des zitierten Papers heißt es zu Diamond OA: „Gängige Bezeichnung für OA-Publikationsorgane, die auf Publikationsgebühren bzw. Article Processing Charges (APC) verzichten. Äquivalent dazu ist die Kombination von Goldenem Weg mit einem medienbezogenen Geschäftsmodell.“27 Gold OA bzw. Goldener Weg wird ebenda definiert als „Sofortige, unbefristet freie Zugänglichkeit der Version of Record am ursprünglichen Publikationsort unter einer offenen Lizenz.“28
Für eine präzisere Diskussion
Ohne einen zusätzlichen Verwendungshinweis ist die Bezeichnung „Diamond OA“ derzeit nur sehr bedingt dazu geeignet, einen Sachverhalt präzise zu beschreiben. Analytisch ist die Bezeichnung „Diamond OA“ unscharf, da sie Erscheinungsweise bzw. Zugang (Erstveröffentlichung) und Geschäftsmodell (APC-frei) und in manchen Fällen auch weitere Eigenschaften zur Eigentümerschaft der Zeitschrift (nicht-kommerzieller Verlag / Verlag oder Publikationsinfrastruktur in Händen der scholarly community) kombiniert. Die Kombinationen variieren stark, widersprechen sich teilweise und werden oft mit ebenso vage definierten Aspekten ergänzt, weshalb außer sofortige, unbefristet freie Zugänglichkeit der Version of Record am ursprünglichen Publikationsort unter einer offenen Lizenz (= die Definition von Gold OA in der Berliner Erklärung) ohne Publikationskosten für Autor*innen nicht viel an Gemeinsamkeit übrig bleibt.
Wir erachten es als zielführend, der Empfehlung des Wissenschaftsrates, „Gold OA“ nicht mit einer Finanzierung über Article Processing Charges (APC) gleichzusetzen, zu folgen, um nicht zur (weiteren) Verwirrung beizutragen. Definitionen, die man nicht operationalisieren und für Entscheidungen anwenden kann, sind schließlich nutzlos. Um für alle Beteiligten deutlicher zu machen, was in den Diskussionen, die unter „Diamond OA“ stattfinden, genau gemeint ist, schlagen wir vor, mit der Definition von Gold OA zu beginnen – „Sofortige, unbefristet freie Zugänglichkeit der Version of Record am ursprünglichen Publikationsort unter einer offenen Lizenz“. Es spricht nichts dagegen, für die jeweiligen Zwecke Merkmale zu definieren, die für die eigenen Entscheidungsprozesse relevant sind. Dafür wäre unseres Erachtens eine Liste weiterer spezifizierender Kriterien mit weiteren Attributen besser geeignet als eine allgemeine Kategorie, die je nach Sachlage unterschiedlich ausgelegt oder neu definiert wird (und deshalb Vergleiche erschwert). Hierfür müssen wir nicht die mühsam etablierten Begriffe „Gold OA“ und „Grün OA“ verändern oder außen vor lassen. Weitere Facetten und Merkmale könnten sein:
Juristisches (Eigentum, Governance, Rechtsform)
- Copyright/Verwertungsrechte liegen bei den Autor*innen.
- Das Eigentum am Titel der Zeitschrift oder Schriftenreihe liegt bei den Herausgeber*innen oder einer Fachgesellschaft mit einer not-for-Profit Rechtsform.29
- Transparentes Reporting über Ausgaben ist in der Satzung festgehalten.
Infrastrukturen
- Genutzte Systeme für Journal Hosting und redaktionelle Workflows sind im Open Source verfügbar, mindestens aber mit offenen Schnittstellen.
- Betrieb von Infrastrukturen, Hosting, Zugang und Bereitstellung werden von Wissenschaftseinrichtungen (Hochschulen oder Fachgesellschaften) oder bei nonprofit-Verlagen bzw. nonprofit-Drittanbietern geleistet.
Finanzierung
- Das Geschäftsmodell nutzt zur Finanzierung der Betriebskosten Open-Access-Konsortien, Crowdfunding, Querfinanzierung (z.B. durch Mitgliedschaftsbeiträge), ehrenamtliches Engagement (ggfs. mit Vergabe von Credit Points) oder eine Mischung dieser Optionen. Alternativ kann die Finanzierung durch eine Hochschule, ein Forschungsinstitut oder eine Fachgesellschaft geschehen.
- Die Organisation und die Abwicklung der Finanzierung erfolgt durch die Wissenschaftscommunity (Konsortialstellen in Bibliotheken, KOALA, Lyrasis, ...).
Datenschutz
- Zeitschriften verzichten auf Trackingsoftware; es besteht die Möglichkeit, technisch nicht notwendige Cookies abzulehnen.
Je nach Vorhaben kann diese Liste um weitere Facetten und Merkmale erweitert werden – beispielsweise zu technischen Anforderungen (wie etwa von Plan S definiert30), zur Organisation der Qualitätssicherung oder zu ethischen Verpflichtungen, wie sie zum Beispiel von COPE vorgeschlagen werden.31 Ebenfalls relevant aber schwieriger messbar ist die Frage, wie eine Zeitschrift zur Bibliodiversität beiträgt und welche Maßnahmen Redaktionen, Verlage und Herausgeber*innen ergreifen, um sich für Diversität, Inklusion und Gleichheit in ihrer Community einzusetzen.
Weitere Probleme mit der Verwendung von „Diamond“ in Abgrenzung zu „Gold OA“
Es ist nicht nur eine Frage des eigenen Idealismus, ob man sich der Diskursmacht kommerzieller Verlage widersetzt, die die Gleichung „Erstveröffentlichung im OA = Gold OA = APC“ etabliert haben und darauf insistiert, dass Gold OA auch APC-frei möglich ist. Die Alternative wäre das Ausweichen in eine nicht-etablierte Kategorie: „Diamond OA“ wird zwar verstärkt in der Bibliothekswelt genutzt, aber es ist keine gängige Selbstbezeichnung von Zeitschriften.32 Wie wahrscheinlich ist es, dass unsere primäre Zielgruppe – Wissenschaftler*innen in ihrer Rolle als Autor*innen und Herausgeber*innen – die Bezeichnung „Diamond OA“ dankbar annehmen? Zusätzlich zu erwartbaren Kommunikationsproblemen in der Publikationsberatung kann das Streiten über die Interpretationshoheit der Kategorie „Diamond OA“ zu weiteren Problemen führen, die sich letztlich gegen die Intention der Diamond-Befürwortenden richten: Das jahrelange Lobbyieren für Open-Access-Policies an Hochschulen hat die Begriffe „Gold OA“ und „Grün OA“ etabliert. Keine uns bekannte Open-Access-Policy an deutschen Hochschulen nutzt derzeit die Bezeichnung „Diamond Open Access“, auch wenn Passagen ein Engagement beschreiben, welches unter der Bezeichnung „Diamond OA” fallen könnte.33 Auch in Förderrichtlinien sind die Bezeichnungen „Gold“ und „Grün“ etabliert.34 Grenzt man „Diamond“ von „Gold“ ab, wird die Anerkennung zur Publikation in solchen Zeitschriften zumindest nicht explizit durch die Policy ermuntert. Eine Abgrenzung zwischen Diamond und Gold auf Ebene von Publikationen stellt keine Bereicherung für Diskussionen zu Umsetzungsstrategien von Open Access dar. Die Gefahr, dass „Diamond“-Publikationen aus dem Raster fallen, besteht vor allem in Einrichtungen, die „Gold OA“ in ihren Open-Access-Policies explizit erwähnen und als Beitrag zu Open Science besonders bewerten. Zumindest hier sollte die bibliothekarische Community dafür sorgen, dass „Diamond OA“ als Untermenge von „Gold OA“ konzipiert, etabliert und auch definiert wird.
Zweitens verstellt das Zusammendenken von „Diamond OA“ als „APC-frei und deswegen nicht-kommerziell“ den Blick dafür, dass auch Projekte mit kommerziellen Partnern APC-frei funktionieren können etwa (SCOAP3)35 oder Verträge wie DEAL für die teilnehmenden Einrichtungen. Für die konsortiale Finanzierung im KOALA-Projekt36 ist es keine Bedingung, dass sich Redaktionen von ihren Verlagen trennen, egal ob es sich um Großverlage oder Kleinverlage handelt.
In der „Documentation“ zur im Mai 2022 veröffentlichten Liste „Diamond Open Access Journals, Germany (DOAG)“ wird für die bibliometrische Analyse „Diamond OA“ als Teilmenge von Gold-OA definiert – als APC-freies Gold OA: „In order to verify the open access status of the journals of the list, it was matched against the ISSN-Gold-OA list 5.0, which is a curated evidence source for Gold OA journals. In a final step, the journals for which payment information were found in OpenAPC for 2020 and 2021 were removed from the list.“37 „Diamond OA“ anders zu verstehen wäre allein aus forschungspragmatischen Gründen wenig zielführend gewesen.
Fazit
Die Bibliothekswelt hat lange daran gearbeitet, die Bezeichnungen „Gold“ für Open-Access-Erstveröffentlichungen und „Grün“ für Open-Access-Zweitveröffentlichungen in der Wissenschaftswelt zu etablieren. Alle anderen „Farbschattierungen“ (hybrid, bronze, schwarz, platin, usw.) sind außerhalb der Bibliothekswelt kaum bekannt. In der Kommunikation innerhalb der Bibliothekscommunity wird die Bezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte verwendet. Das scheint eine Verständigung auf gemeinsame Ziele zu erleichtern, da alle meinen über das zu reden, was ihnen selbst gerade vorschwebt. Etwaige Missverständnisse offenbaren sich dann aber spätestens in der Umsetzung. Wir ermutigen deshalb, die Bezeichnung „Gold OA“ in der Kommunikation für frei zugängliche Erstveröffentlichungen unabhängig vom Finanzierungsmodell des Publikationsorgans zu verwenden.
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Mit der Formulierung unserer Bedenken hinsichtlich der Bezeichnung „Diamond OA“ verwerfen wir nicht die Idee APC-freier Erstveröffentlichungen oder des Publizierens in den Händen der Wissenschaft, im Gegenteil! Wir sind der festen Überzeugung, dass wissenschaftliche Publikationen dauerhaft offen und frei zugänglich sein sollen – für Leser*innen und für Autor*innen. Wenn finanzierbare Open-Access-Erstveröffentlichungen ohne Kosten für Autor*innen unser Ziel sind, sind verschiedene Geschäftsmodelle denkbar. Wenn wir wollen, dass Eigentum und Betrieb von Infrastrukturen in die Hände der Wissenschaft gehören, müssen wir uns mehr mit Vergabe- und Vertragsrecht, mit Softwarelizenzen, der nachhaltigen Finanzierung von Infrastrukturen und der Anerkennung des Engagements in Infrastrukturen wissenschaftlichen Publizierens für akademische Karrieren beschäftigen. Lasst uns in konkreten, operationalisierbaren Bezeichnungen darüber sprechen, wie wir diese Ziele erreichen.
S. Dellmann, X. van Edig, J. Rücknagel, S. Schmeja, Technische Informationsbibliothek (TIB), Hannover
Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5849
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.
1 Haschak, Paul G.: The ‘platinum route’ to open access. A case study of E-JASL: The Electronic Journal of Academic and Special Librarianship, in: InformationResearch 12 (4), 2007, <http://informationr.net/ir/12-4/paper321.html>, Stand 08.07.2022.
2 Dies trat beispielweise in der vom VDB organisierten Panel-Diskussion „Wie finanzieren wir die Open Access Transformation?“ auf dem Bremer Bibliothekartag 2021, 17.06.2021, deutlich zutage. Siehe <https://dbt2021.abstractserver.com/program/#/details/presentations/379>, Stand 08.07.2022.
3 Siehe hierzu Czerniewicz, Laura: Open access and social justice (Vortragsfolien). Zenodo, <https://doi.org/10.5281/zenodo.5543440>; Demeter, Márton; Istratii, Ronina: Scrutinising What Open Access Journals Mean for Global Inequalities, in: Publishing Research Quarterly 36 (4), 2020, S. 505–522, <https://doi.org/10.1007/s12109-020-09771-9>; Al Hamzy, Murad; de Villiers, Dominique; Banner, Megan; Lamprecht, Hein; Bruijns, Stevan R.: Access to Top-Cited Emergency Care Articles (Published Between 2012 and 2016) Without Subscription, in: Western Journal of Emergency Medicine 20 (3), 2019, S. 460–465, <https://doi.org/10.5811/westjem.2019.2.40957>; Asare, Samuel; Mitchell, Rafael; Rose, Pauline: How Accessible Are Journal Articles on Education Written by Sub-Saharan Africa-Based Researchers?, in: Development and Change 52 (3), 2021, S. 661–669, <https://doi.org/10.1111/dech.12639>; Smith, Audrey C., Merz, Leandra ; Borden, Jesse B.; Gulick, Chris; Kshirsagar, Akhil R.; Bruna, Emilio Miguel: Assessing the Effect of Article Processing Charges on the Geographic Diversity of Authors Using Elsevier’s ‘Mirror Journal’ System, in: MetaArXiv, <https://doi.org/10.31222/osf.io/s7cx4>; Burchardt, Jørgen: Researchers Outside APC-Financed Open Access, in: SAGE Open 4 (4), 2014. Online: <https://doi.org/10.1177/2158244014551714>.
4 Georg Fischer: Interview mit Björn Brembs. Großverlage arbeiten daran, „den wissenschaftlichen Workflow zu monopolisieren“, in: irights.info (08.10.2021), <https://irights.info/artikel/bjoern-brembs-grossverlage-arbeiten-daran-den-wissenschaftlichen-workflow-zu-monopolisieren/31142>, Zugriff 08.07.2022; Siems, Renke: Das Lesen der Anderen, in: o-bib 9 (1), 2022, <https://doi.org/10.5282/o-bib/5797>; Deutsche Forschungsgemeinschaft: Datentracking in der Wissenschaft. Aggregation und Verwendung bzw. Verkauf von Nutzungsdaten durch Wissenschaftsverlage. Bonn 2021, <https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/datentracking_papier_de.pdf>, Stand: 08.07.2022.
5 Bosman, Jeroen; Frantsvåg, Jan Erik; Kramer, Bianca; Langlais, Pierre-Carl; Proudman, Vanessa: OA Diamond Journals Study. Part 1: Findings. Zenodo 2021, <https://doi.org/10.5281/zenodo.4558704>; Becerril, Arianna; Bosman, Jeroen; Bjørnshauge, Lars; Frantsvåg, Jan Erik; Kramer, Bianca; Langlais, Pierre-Carl; Mounier, Pierre; Proudman, Vanessa; Redhead, Claire; Torny, Didier: OA Diamond Journals Study. Part 2: Recommendations. Zenodo. 2021, <https://doi.org/10.5281/zenodo.4562790>.
6 Haschak, The ‘platinum route’ to open access.
7 Diamond Open Access, Wikipedia, <https://en.wikipedia.org/wiki/Diamond_open_access>, Stand: 08.07.2022.
8 Platinum Open Access Funding (PLATO), Universität Zürich, Online: <https://www.openscience.uzh.ch/de/openaccess/plato.html>, Stand: 08.07.2022.
9 Diamond Open Access, Wikipedia.
10 Fuchs, Christian; Sandoval, Marisol: The Diamond Model of Open Access Publishing. Why Policy Makers, Scholars, Universities, Libraries, Labour Unions and the Publishing World Need to Take Non-Commercial, Non-Profit Open Access Serious, in: triple C – Communication, Capitalism & Critique. Journal for a Global Sustainable Information Society 11 (2), 2013. Online: <https://doi.org/10.31269/triplec.v11i2.502>.
11 Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, 22.10.2003, Max-Planck-Gesellschaft, <https://openaccess.mpg.de/Berliner-Erklaerung>, Stand: 07.07.2022.
12 Ebd.
13 Ancion, Zoé; Borrell-Damián, Lidia; Mounier, Pierre; Rooryck, Johan; Saenen, Bregt: Action Plan for Diamond Open Access. Zenodo. 2022, <https://doi.org/10.5281/zenodo.6282403>, S. 4.
14 Ebd., S. 5.
15 „The journal has a transparent ownership structure, and is controlled by and responsive to the scholarly community.“ Fair Open Access Alliance FOAA: The Fair Open Access Principles, <https://www.fairopenaccess.org/the-fair-open-access-principles/>, Stand 08.07.2022.
16 Deutsche Forschungsgemeinschaft: „DFG unterstützt ‘Action Plan for Diamond Open Access“, in: Ausschreibung – Information für die Wissenschaft (26), <http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/2022/info_wissenschaft_22_26>, Stand 08.07.2022.
17 Ebd.
18 Siehe hierzu auch den Blog Innovations in Scholarly Communication von Bianca Kramer und Jeroen Bosman, <https://101innovations.wordpress.com/tag/open-infrastructure/>, Stand: 08.07.2022.
19 cOAlition S: Diamond unearthed. Shining light on community-driven Open Access publishing, 09.03.2021), <https://www.coalition-s.org/diamond-unearthed-shining-light-on-community-driven-open-access-publishing/>, Stand: 08.07.2022.
20 OA Diamond Journals Study. Part 1: Findings, S. 12.
21 Ebd., S. 6.
22 Harington, Robert: Diamond Open Access, Societies and Mission. The Scholary Kitchen, 01.06.2017, <https://scholarlykitchen.sspnet.org/2017/06/01/diamond-open-access-societies-mission/>, Stand: 08.07.2022.
23 <https://cardiff.zoom.us/webinar/register/WN_6qYh3UoRSBKmLud8khm1ow>, Stand: 23.03.2022, inzwischen offline.
24 Beilstein Journal of Organic Chemistry, Diamond Open Access, <https://www.beilstein-journals.org/bjoc/openAccess>, Stand: 08.07.2022, Hervorhebungen im Original entfernt. Wortgleich auf der Webseite: Beilstein Journal of Nanotechnoloy, <https://www.beilstein-journals.org/bjnano/openAccess>, Stand; 08.07.2022.
25 Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access; Köln, Januar 2022, <https://doi.org/10.57674/fyrc-vb61>, Stand 08.07.2022, S. 23.
26 Ebd., S. 8 (Fußnote 4).
27 Ebd., S. 104.
28 Ebd.
29 Fair Open Access Alliance, Principle 1.
30 cOAlition S: Principles & Implementation, Part III: Technical Guidance and Requirements, <https://www.coalition-s.org/technical-guidance_and_requirements/>, Stand: 08.07.2022.
31 Committee on Publication Ethics, <https://publicationethics.org/>, Stand: 08.07.2022.
32 „Finally, it is relevant to note that of all the OA diamond journals encountered in the sample, next to zero self-identify as being a diamond or no-APC journal.“ OA Diamond Journals Study. Part 1: Findings, S. 27.
33 Siehe zum Beispiel die OA Policy der TU Berlin: „Das Engagement für nicht-kommerzielle Angebote wird besonders befürwortet.“ TU Berlin: Open-Access-Policy der TU Berlin, 06.12.2017, <https://www.tu-berlin.de/?191164>, Stand: 08.07.2022.
34 Siehe z.B. die Richtlinien des EU Programms Horizon 2020: European Research Council (ERC): Guidelines on Implementation of Open Access to Scientific Publications and Research Data in projects supported by the European Research Council under Horizon 2020, Version 1.1, 21.04. 2017, <https://ec.europa.eu/research/participants/data/ref/h2020/other/hi/oa-pilot/h2020-hi-erc-oa-guide_en.pdf>, Stand: 08.07.2022, S. 7. „Beneficiaries can choose one of two main ways to meet this requirement: 1. Self-archiving / ‘green’ OA: (...) 2. Open access publishing / ‘gold’ OA: (...)“.
35 Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics - SCOAP3, <https://scoap3.org/>, Stand 28.09.2022.
36 Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen - KOALA, <https://projects.tib.eu/koala>, Stand 08.07.2022.
37 Bruns, Andre: Taubert, Niels Christian; Cakir, Yusuf; Kaya, Sibel; Beidaghi, Samaneh: Diamond Open Access Journals Germany (DOAG), <https://doi.org/10.4119/unibi/2963331>, Stand: 08.07.2022. Bielefeld University 2022, S. 3.